Prädiktoren des Studienerfolgs von internationalen Studierenden in Deutschland
Internationale Studierende sind eine bedeutsame und zugleich wenig erforschte Gruppe im deutschen Hochschulsystem. Die vorliegende Dissertation untersuchte zentrale Einflussfaktoren des Studienerfolgs dieser Zielgruppe und leistete einen wesentlichen Beitrag, um diese Forschungslücke zu schließen. Aufbauend auf dem SeSaBa-Modell widmete sich die Arbeit der sozialen und akademischen Integration, zwei zentrale Faktoren des Studienerfolgs, die in bisherigen Modellen des Studienabbruchs als entscheidend hervorgehoben wurden, und überprüfte deren Übertragbarkeit auf die besondere Gruppe internationaler Studierender. Die Datengrundlage bildet die Panelstudie „International Student Survey“, die im Rahmen des SeSaBa-Projekts durchgeführt wurde. Befragt wurden N = 4.751 internationale Bachelor- und Masterstudierende aus 134 Ländern an deutschen Hochschulen über sechs Messzeitpunkte hinweg. Im Rahmen dieser Dissertation wurden in vier empirischen Studien unterschiedliche Faktoren des Studienerfolgs analysiert: Lernerprofile und Motivationsregulation als akademische Integrationsmaße (Studie 1 und 4) sowie das Hochschulzugehörigkeitsgefühl als soziales Integrationsmaß (Studie 2 und 3). Die Ergebnisse zeigten, dass soziale und akademische Integration maßgeblich die Studienzufriedenheit, die Studienabbruchsintentionen und die akademischen Leistungen beeinflussen. Diese Dissertation bietet nicht nur theoretische Beiträge zur Bildungspsychologie und Hochschulforschung, sondern sie liefert auch praxisrelevante Erkenntnisse. Sie unterstreicht die Bedeutung, gezielte Maßnahmen zur Förderung der sozialen und akademischen Integration internationaler Studierender zu entwickeln, um deren Studienerfolg zu steigern. In Anbetracht der hohen Bleibequoten internationaler Studierender nach dem Studienabschluss könnten diese Maßnahmen somit auch langfristig zur Bewältigung des Fachkräftemangels in Deutschland beitragen. Zukünftige Forschung sollte auf diesen Erkenntnissen aufbauen und zusätzlich die kulturelle Integration sowie weitere individuelle und institutionelle Faktoren berücksichtigen, um ein noch umfassenderes Verständnis des Studienerfolgs internationaler Studierender zu ermöglichen.
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