Pflege 4.0 : Möglichkeiten der Kompetenzentwicklung mit digitalen Medien in einer Pflege der Zukunft

Seit einiger Zeit werden zunehmend die Digitalisierung und Technisierung der Arbeitswelt und die damit einhergehenden Veränderungen diskutiert. Auch für den Bereich der professionellen Pflegearbeit in Deutschland werden diese Diskussionen unter den Begriffen „Pflege der Zukunft“ und „Pflege 4.0“ geführt. Für diesen Bereich ist die Besonderheit hervorzugeben, dass es sich bei der Pflegearbeit um Beziehungsarbeit, also Arbeit in der direkten Interaktion mit Menschen, handelt, weshalb die Reichweite bzw. die Auswirkungen der Digitalisierung und Technisierung kontrovers diskutiert werden. Mit diesen Fragen verbunden sind auch solche nach Veränderungen von Bildungsprozessen. Diese Arbeit beleuchtet aus einer bildungswissenschaftlichen Perspektive, welche Möglichkeiten digitale Medien bieten, die Entwicklung einer beruflichen Handlungskompetenz in der Altenpflege der Zukunft zu unterstützen. Um eine Prognose über den Arbeitsalltag und diesbezügliche mögliche Veränderungen erstellen zu können, wurde eine Delphi-Studie mit Expert_innen aus unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen durchgeführt. Aufbauend auf den Einschätzungen dieser Expert_innen kann eine zunehmende Durchdringung der Arbeitsprozesse mit Technologien und digitalen Medien in der professionellen Altenpflege angenommen werden, wobei die Verantwortung für den Pflegeprozess bei den Pflegekräften bleibt. Entsprechend muss von einer zunehmenden Komplexität des zukünftigen Arbeitsalltages ausgegangen werden, die sich auch auf die Kompetenzanforderungen auswirken wird. Ein weiteres wesentliches Ergebnis dieser Arbeit ist, dass digitale Medien vielfältige Möglichkeiten bieten, die Kompetenzentwicklung im Prozess der Arbeit und so die Entwicklung einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz zu unterstützen. Allerdings zeigt sich auch, dass es wesentliche Voraussetzungen für diese Lern- und Arbeitsprozesse in einer Altenpflege 4.0 gibt, die in Teilen bereits heute der Berücksichtigung im Bildungswesen bedürfen.

For some time, the digitalisation and the expanding insertion of technology in the working world are discussed just as the associated transformations of employment. In the field of professional nursing and care work in Germany these discussions are connected with the terms “(health) care of the future“ and “health care 4.0” (Pflege 4.0). This field is specific due to the fact that care work is carried out in direct interaction with people, therefore it is also called ‚relationship work‘. Because of this the extent and the impact of implementation of the new technologies is discussed controversial. Also associated with this subject are questions about changes in educational processes. In this research paper, the possibilities of digital media for supporting learning processes or rather processes of development of competencies in care of the elderly in future are examined from an educational science point of view. A Delphi study with experts from different fields of work was carried out to create a forecast of future working places with respect to possible changes in work processes. Based on the experts' assessment, the work processes of care of the elderly in future can be assumed as being increasingly infused with technologies and digital media. Besides the responsibility for the care process will remain with the care assistants. According to this in professional care work an increasing complexity of the working processes has to be assumed. Another important result of this paper is the wide range of possibilities, that digital media offers to the support of development of competencies in working processes. However, there are essential prerequisites for these learning and working processes in a future care of the elderly, which partially already require consideration in educational processes today.

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