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Konzeption multimodaler Kommunikationsmöglichkeiten zum Austausch zwischen Musikern beim zeit- und ortsunabhängigen, kollaborativen Komponieren

Während des kopräsenten und gemeinsamen Komponierens bedienen sich Musiker verschiedener Ausdrucksformen, um sich gegenseitig verständigen zu können. Zum räumlich distanzierten Komponieren kann kollaborative Kompositionssoftware verwendet werden. Für den Fall einer Kollaboration zu unterschiedlichen Zeiten, stellt die Kompositionssoftware allerdings in der Regel eine unzureichende Anzahl an Ausdrucksmöglichkeiten bereit, wodurch die Kommunikation und folglich das gemeinsame Komponieren erschwert wird.
 
Die vorliegende Arbeit verfolgt daher das Ziel, zu ermitteln, wie die Kommunikationsunterstützung in kollaborativer Kompositionssoftware gestaltet werden sollte, um den kreativen Austausch zwischen Musikern während des gemeinsamen, räumlich distanzierten und zeitlich unabhängigen Komponierens besser unterstützen zu können.
 
Dafür wurden in dieser Arbeit zuerst über Literatur Kommunikationsanforderungen von Musikern erhoben. Anschließend wurde ein Prototyp zur asynchronen Kommunikation während der Nutzung kollaborativer Kompositionssoftware konzipiert und implementiert. Der Prototyp wurde daraufhin von drei Musikern im Rahmen einer fünftägigen, räumlich und zeitlich verschiedenen Komposition innerhalb einer kollaborativen Kompositionssoftware getestet. Abschließend wurde die subjektive Nutzererfahrung der Probanden zur Nützlichkeit des Prototyps über ein semistrukturiertes, leitfadengestütztes Gruppeninterview erhoben und mit einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse systematisch ausgewertet.
 
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass kollaborative Kompositionssoftware neben beschreibender Sprache weitere Ausdrucksformen wie Audionachrichten, Referenzsongs und Emojis bereitstellen sollte, um eine musikalische und emotionale Verständigung zwischen Musikern zu ermöglichen. Zudem sollten Diskussionen sukzessive mit Kontextinformationen angereichert werden können, damit der Diskussionsgegenstand über den Verlauf einer Konversation klar bleibt. Darüber hinaus sollten Kollaborations- und Kommunikationshemmungen entgegengewirkt werden. Wichtige Faktoren sind dabei die Wahrung von Privatsphäre beim Ausarbeiten musikalischer Ideen durch private Explorationsräume, der Erhalt sozialer Wahrnehmung durch Awarenessinformationen und der Aufbau psychologischer Schutzräume durch soziale Interaktionen innerhalb der Gruppe mittels synchroner Kommunikationsmittel.

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