Künstliche Intelligenz und Menschenwürde : Untersuchungen im Umfeld von Mensch-Maschine-Interaktionen
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie sich der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) auf das Verständnis und die Wahrung der Menschenwürde auswirkt. Ausgehend von der Kantischen Idee der Würde als Ausdruck moralischer Autonomie und der Unverfügbarkeit des Menschen, analysiert die Studie zentrale Spannungsfelder aktueller Mensch-Maschine-Interaktionen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, inwieweit KI-Systeme Entscheidungen beeinflussen, die traditionell der menschlichen Urteilskraft vorbehalten sind – etwa in autonomen Waffensystemen, im Bereich des automatisierten Fahrens oder bei algorithmischen Bewertungen. Die Analyse zeigt, dass KI zwar Handlungsvollzüge simulieren kann, jedoch keine moralischen Urteile im eigentlichen Sinne trifft, da es ihr an Bewusstsein, Empathie und Selbstgesetzgebung fehlt. Daraus ergibt sich ein strukturelles Spannungsverhältnis zwischen technischer Rationalität und ethischer Verantwortlichkeit. Die Arbeit plädiert dafür, Würdeverletzungen nicht allein an den Fähigkeiten der Maschine zu messen, sondern an den Bedingungen, unter denen sie eingesetzt wird. Besonders kritisch ist der Transfer würderelevanter Entscheidungen an Systeme, die weder Verantwortung übernehmen noch als moralisches Gegenüber agieren können. Ziel muss es sein, technische Systeme so zu gestalten und zu regulieren, dass sie die moralische Autonomie des Menschen respektieren und nicht untergraben. Nur so lässt sich gewährleisten, dass der Mensch auch im digitalen Zeitalter als Zweck an sich selbst geachtet bleibt.
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