Regressive Autonomie als Paradoxie medienpädagogischer Praxis : Zum Begriff der Mediensozialisation unter den Bedingungen medialer Desinformation
Die Ausgangsposition des Beitrags besteht darin, dass gelingende Sozialisationsprozesse auf einem sozialisierten Vertrauen in tradierte Formen der Wissensgenese basieren, wobei dieses Vertrauen im Zuge von Fake News, Verschwörungsmythen und medialen Desinformationsstrategien zunehmend brüchiger zu werden scheint. Denn mit diesen Phänomenen etablieren sich neue Kommunikationspraktiken, die alternative Formen und damit eine Gegen-Epistemologie der sozialen Wirklichkeit begründen und etablieren. Im Anschluss an diese Diagnose wird danach gefragt, welchen spezifischen Anteil digitale Medien an den hier angedeuteten Tendenzen haben könnten. Die These lautet, dass der digitale Wandel der Gesellschaft bestimmte Modellierungen von subjektiven Handlungs- und Erfahrungsräumen hervorbringt, die in die normativen Voraussetzungen von Gesellschaften eingreifen. Insofern diese Entwicklung auf ein modelliertes Design der Sozialwelt auf Basis digitaler Strukturen zurückzuführen ist, werden die Konturen einer ästhetischen Bildungstheorie der Digitalisierung skizziert und in einen ersten Bezug zu einer medienpädagogischen Praxis gesetzt.
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